Rote Rebsorten
Schwarzriesling
Gehört zur Burgunderfamilie. Es wird vermutet, dass der Schwarzriesling der Ursprung aller Burgunder sein soll. Er gedeiht auf lockeren, warmen Muschelkalk- und Gipskeuperböden. Er ist in der Traubenform dem Riesling sehr ähnlich und seine Beeren sind schwarzblau, daher hat er seinen Namen. Die Weine sind leuchtend rot, körperreich, feinduftig und meist sehr fruchtig. Wird gerne zu Schmorgerichten wie Ente gereicht. Synonyme: Müllerrebe, da die weißen Triebspitzen aussehen, als wären sie mit Mehl bestäubt.
Spätburgunder
Wird als König unter den Rotweinen bezeichnet und ist wohl der edelste Vertreter der Burgunderfamilie. Erstmals im 4. Jahrhundert im Burgund angebaut, daher leitet sich auch sein Name ab. Spätburgunder, da spätere Reife gegenüber den Frühburgundern. Beansprucht gute Lagen mit nährstoffreichen Böden. Die Weine haben ein feinfruchtiges bis wuchtiges Bukett, welches an Brombeere und Bittermandel erinnert. Im Gaumen sanft bis feurig mit kräftigem Körper und angenehmen Abgang. Der Spätburgunder bereichert die festliche Tafel und ist ein freundlicher Begleiter für besinnliche Stunden. Er ist der klassische Wein zu Wild, Rind und Geflügel. In Frankreich und auf der ganzen Welt ist er bekannt als Pinot Noir.
Samtrot
Stammt vom Schwarzriesling ab. Wurde in Heilbronn entdeckt und in Weinsberg selektioniert. Wird fast ausschließlich in Württemberg angebaut. Durch geringe Erträge erreicht diese Rebsorte meist hohe Qualitäten. Der Name kommt vom kräftigem Rot und seiner samtigen Art. Ein typischer Württemberger Wein mit rubinroter Farbe und süßlich fruchtigem Aroma. Im Gaumen fein, zart und samtig.
Lemberger
Der Lemberger stellt ebenfalls höchste Ansprüche an Boden und Lage. Daher kann er nur in begrenztem Umfang angebaut werden. Sein Name ist vermutlich auf die Ortschaft Lemberg in Kroatien zurückzuführen. Durch seine tief dunkle Farbe, seinen kräftigen Körper und seine feurige Art zählt er weltweit zur Traubenelite. Bei niedrigem Ertrag erbringt der Lemberger dichte Weine mit langer Haltbarkeit. Idealer Begleiter zu Wildgerichten. In Österreich ist er als Blaufränkisch bekannt.
Blauer Trollinger
Der Trollinger wird in Deutschland ausschließlich in Württemberg angebaut. Er benötigt tiefgründige, nährstoffreiche Böden in allerbesten Hanglagen. Wegen seinem herzhaften Charakter, seiner fruchtigen Frische und guter Bekömmlichkeit trinken wir Schwaben ihn zu deftigen Speisen oder Vesper. Wird auch als Nationalgetränk der Württemberger bezeichnet. Sein Name deutet allerdings auf seine Herkunft aus Tirol hin. Synonyme: Groß- Vernatsch (Südtirol), Tirolinger, Meraner Kurtraube.
Dornfelder
Er gehört zu den jungen Rebsorten aus Weinsberg. Wurde 1956 an der Weinbauschule aus den Rebsorten Helfensteiner und Heroldrebe gekreuzt. Die großen, blauen Trauben erbringen herrlich farbintensive Rotweine mit gehaltvollem aber nicht zu üppigem Körper.
Cabernet Dorsa
Ebenfalls 1971 in Weinsberg entstanden. Aus Dornfelder und Cabernet Sauvignon gekreuzt. Vom Aussehen ähnlich wie Dornfelder, aber nicht ganz so fruchtbar. Die Trauben sind später reif und kleinbeeriger, daher höherer Qualität. Die Weine sind farbintensiv und körperreich mit deutlicher Kirschnote.
Cabernet Mitos
In Weinsberg 1970 gekreuzt aus Blauem Limberger und Cabernet Sauvignon. Die Beeren sind sehr klein, so erhält man einen aufkonzentrierten Traubensaft, welcher tiefschwarz ist. Um Spitzenqualität zu erlangen reduzieren wir den Ertrag sehr stark und entfernen Blätter in der Traubenzone. Die spätreife Sorte erbringt dann dichte, komplexe Weine mit ausgeprägter Tanninstruktur. Das Aroma erinnert an Cabernet Sauvignon. Nur durch Reifung in kleinen Eichenholzfässern (Barrique) werden die Gerbstoffe mit der Zeit weicher.
Merlot
Die in vielen Weinbauländern angebaute Rebsorte hat nun auch in Deutschland den Sprung in die Top Ten der Rotweinsorten geschafft. Merlot zählt zu den meist angebauten Rotweinsorten weltweit. Sie wurde bereits im 18. Jahrhundert angebaut. In Deutschland darf die ursprünglich französische Rebsorte erst seit 1997 angebaut werden. Merlot reift relativ früh bei gutem Mostgewicht. Die recht dunklen Weine erinnern an den Geschmack von Pflaumen und schwarzer Johannisbeere. Teilweise erfolgt der Weinausbau rebsortenrein, teilweise werden Cuvées mit anderen roten Sorten im Barrique ausgebaut. Die Barriqueweine begleiten adäquat kräftige Gerichte.